Verdener Bahnhof
VERbunt
Netzwerk alternativer Projekte in Verden und umzu

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Ökologie

Viele von uns sind nach Verden gekommen, nachdem sie sich über Jahre in der bundesweiten Jugendumweltbewegung engagiert hatten, andere starten im Projekt als TeilnehmerInnen des Freiwilligen Ökologischen Jahres. Kein Wunder, dass für uns Aktionen gegen Atom- und Gentechnologie, für alternative Energien und gesunde Nahrungsmittel etc. dazugehören [siehe auch: Politik]. Wir stecken immer wieder Phantasie in unsere Alltagsökologie und sinnvolle Ökotechnik im Projekt.

Energie

Strom und Wärme aus der Sonne
Auf dem Dach des Ökozentrums und der Hofgemeinschaft Stedorf glitzern Photovaltaikmodule in der Sonne. Bei wolkenlosem Himmel schaffft die Anlage 15,5kwp - Sonnenstrom von über 130 qm Fläche. Nur 25 qm groß sind zusammengenommen die 8 Sonnenkollektoren, die auf dem Dachreiter des Ökozentrums montiert sind und einen Wasserspeicher mit 1000 Liter Wasser erhitzen. Von der Energieleistung entspricht das der der gesamten PV-Anlage auf dem Ökozentrum. Im Sommer braucht das Ökozentrum keine weitere Engergiequelle, um genügend heißes Wasser zur Verfügung zu haben.

Holzheizkraftwerk in der Nachbarschaft

Nur 300 m vom Ökozentrum liegt auf dem ehemaligen Kasernengelände ein neues
Fernwärmekraftwerk für Holzschnitzel. Es liefert Wärme für die nahegelegene Schule, die Kreisverwaltung, das Schwimmbad und uns. Weil wir dieses Konzept überzeugend fanden, haben wir auf ein Blockheizkraftwerk fürs Ökozentrum verzichtet.

Windenergie

In Nordeutschland pustet uns der Wind oft ordentlich durch. Dann dreht er aber auch mit Schwung die Windräder. Wir haben die Errichtung eines Windrades im Landkreis Verden unterstützt - das bringt in etwa so viel Strom ein, wie das ganze ökozentrum verbraucht.

Dämmung

Am wenigsten dürfte der Atom-Industrie gefallen, wie wir den Energieverbrauch reduzieren. Und da ist die Dämmung der Gebäude mit ökologischen Stoffen unschlagbar. Zelluloseflocken, Flachs, Weichfaser, Schilfmatten - wir haben fast alle Register gezogen und trotz Altbau liegen wir fast bei Werten wie ein neues Niedrigenergiehaus.

Baubiologie

Bei allen Renovierungsarbeiten schwingen wir Pinsel mit Naturfarben, verwenden Holz auch nachhaltiger Forstwirtschaft usw. Durch das ganze Ökozentrum führt ein "Baubiologischer Lehrpfad", der aufzeigt, wie Wände und Fußböden gebaut werden, wie sich die Dämmstoffe anfühlen etc. Der Ökoarchitekt im Haus, der Biobaustoffladen und das Institut für Mensch und Natur haben sich zusammengeschlossen als "Forum für Baubiologie und Gesundheit", sie machen spannende Führungen durch das Haus, bieten Seminare an, beraten und planen.

Wasser sparen und wiederverwenden

Wenn bei uns im Ökozentrum die Klospülung rauscht, läuft nur ungefähr die Hälfte durch wie bei konventionellen Spülkästen. Spannend ist, wo das Wasser herkommt: Vor dem Haus gluckert friedlich das Wasser aus Waschbecken, Duschen und Waschmaschinen in die Pflanzenkläranlage. Es wird dort gereinigt und läuft in einem extra Wasserkreislauf zurück ins Haus - als Brauchwasser für die Klospülkästen.

Kompostklo in Stedorf

In Stedorf haben wir uns ziemlich intensiv mit der Kompostierung von Fäkalien beschäftigt. Wer weiß schon, dass Zwiebelschalen helfen, aus Kacke schnell gute Erde zu machen? Jetzt läuft es, die Männer WG ist mit einem Kompostklo ausgestattet.

Wenige Autos

Obwohl vor dem Haus der bedruckte Biber-Bus steht und auch das Labor-Team des Instituts für Mensch und Natur nicht ohne Auto auskommt, sind es wenige Kraftfahrzeuge, die uns durch die Gegend bewegen. Viele von uns haben darauf verzichtet, überhaupt einen Führerschein zu machen.
Fahrräder sind in der Kleinstadt Verden das Verkehrsmittel der Wahl. In Stedorf befindet sich unser "RÄTSEL" - der RÄderSelbsthilfeLaden. Alles, was zum Reparieren der lieben Drahtesel wichtig ist, liegt hier bereit. Und Peta wohnt in der Hofgemeinschaft, der hilft verzweifelnden Reparatur-Laien, wenn es nicht mehr weiter geht. Das Bremer Semesterticket gilt auch noch in Verden - und viele Wege sind kurz genug, sie auch zu laufen.

Biofutter...

Die "Gemüsekiste" ist schon vor Jahren aus dem Verbunt-Zusammenhang entstanden. Jede Woche liefert das Team frisches Biogemüse aus der Region per Abokiste an hungrige Menschen in Verden und umzu. Die WGs im Projekt nutzen diesen Service auch - besonders die leckeren Restekisten, die auch für kleine Geldbeutel erschwinglich sind. Weil das Gemüseabo seinen Sitz auf dem Stedorfhof hat, haben die dort Lebenden ganz kurze Wege. In Verden gibt es Bio-Bestellgemeinschaften und zuverlässig bietet das Frauenkollektiv des Bioladens ein umfangreiches Sortiment. Dreimal in der Woche ist Markt mit Bioständen in der Innenstadt.