Unsere Visionen
      Alles wird gut ?!
      Als wir aufbrachen, in Verden ein Projekt zu gründen, waren alle 
        Köpfe voll mit weitreichenden Träumen und Visionen. 
        Ein Ergebnis jahrelanger Diskussion ist der Grundkonsens des VERbunt-Projektes. 
        In den Kapiteln "Grundsätzliches", "Lebenskultur", 
        "Politisches Selbstverständnis", "Demokratische Strukturen" 
        und "Ökonomie" haben wir niedergeschrieben, was unseren 
        grundsätzlichen Wertekanon widerspiegelt, was uns verbindet und recht 
        konkret, wie wir uns die Strukturen unseres Projekts im Werden vorstellen. 
      Seit der letzten Überarbeitung 1998 sind einige Jahre vergangen. 
        Viele Vorhaben haben wir angepackt, vieles verwirklicht - und etliches 
        ist ganz anders geworden, als wir es uns einmal ausgemalt haben. Der Grundkonsens 
        bleibt ein wichtiges Dokument, um die Träume und Ziele vieler von 
        uns verstehen zu können. Und es ist spannend, einen Blick darauf 
        zu werfen, was sich verändert hat und warum. 
       
      Viele Ziele verwirklicht
      Wer das Ökozentrum betritt und die Kollektivmitglieder des Biber 
        befragt oder bei einem NutzerInnentreffen reinschaut, wer in Stedorf vor 
        den bunten Bauwagen oder der glitzernden Solaranlage steht, ahnt, dass 
        viele Ideale eingeflossen sind. 
        Das Ökozentrum ist ein selbstverwaltetes Projekt, hier bestimmt die 
        Versammlung der NutzerInnen, auch formal ist das konsequent: Mitglied 
        im Ökozentrums-Verein sind ausschließlich die NutzerInnengruppen. 
        Jeder einzelne Betrieb und jede Initiative im Haus muss selbstverwaltet 
        sein. Die Nutzungsstatuten sind ein Regelwerk, das wir uns im Ökozentrums 
        selbst gegeben haben und schreiben fest, dass Umwelt und Soziales, Selbstverwaltung 
        und Transparenz für alle verbindlich sind. Einmal im Jahr legen alle 
        bei einem Finanztransparenz ihre Bücher offen und solidarisch wird 
        über die Mieten im kommenden Jahr verhandelt, wobei schon zu Beginn 
        festgelegt war: die Betriebe zahlen mehr und unterstützen so die 
        politischen Initiativen.Für viele Arbeiten im Haus - vom Putzen und 
        Fegen bis zur Wartung des Computernetzwerkes und der Betreuung der DarlehnsgeberInnen 
        haben wir eine Art Tauschring gegründet, in dem jede Arbeit gleich 
        bewertet wird, auf Stundenbasis. 
        Für unsere Wohnungen haben wir die Genossenschaft AllerWohnen e.G. 
        gegründet. 
        Hier bestimmen - natürlich die Mitglieder der Wohnprojekte, derzeit 
        der Ökozentrums-Wohngruppe und der Hofgemeinschaft Stedorf. 
        Weitere Häuser wollen wir kaufen, ökologisch renovieren, zu 
        Gemeinschaftseigentum machen und der Immobilienspekulation entziehen. 
      Vieles hat sich geändert
      Wir sind älter geworden, viele haben ihr Studium beendet und verdienen 
        sich nun im Projekt oder "draußen" ihren Lebensunterhalt. 
        Viele Menschen sind nach einigen Jahren wieder weggegangen (die ersten 
        kommen gerade wieder (hallo Katrin, schön, dass Du da bist!)) und 
        andere sind gekommen. 
        Während der Grundkonsens eine recht eng verbundene Gesamtgruppe beschreibt, 
        ist die Gesamtheit der Menschen im Projekt heute mehr ausdifferenziert. 
        Es entstanden Untergruppen und Vernetzung wo es gemeinsame Interessen 
        oder Ansprüche gibt. Es gibt WGs, Familien, Pärchen und Einzelpersonen 
        - und insgesamt wohl deutlich mehr Individualismus. Es gibt nicht mehr 
        als ein Weltbild und verschiedene Ansichten, wie Politik zu machen ist 
        bzw. wie weit gehend gesamtgesellschaftliche Alternativen sein können. 
        Im VERbunt leben RevolutionärInnen und ReformerInnen. 
        Manche trennen Leben und Arbeiten mehr als zuvor, für andere ist 
        ihr Leben mit Kindern, mit MitbewohnerInnen und ihre Arbeit in den Kollektiven 
        eng verknüpft. 
      Manches ist ein Traum geblieben...
      Wir haben viel Energie in die Schaffung unseres Projektfonds gesteckt, 
        der politische Projekte unterstützen sollte, ein Umverteilungsmoment 
        und sozialer Rahmen. Die Beteiligung und die eingezahlten Summen blieben 
        minimal bis dieser Ansatz von der Bildfläche verschwand. 
        Gemeinsame Haushaltskassen gibt es in vielen WGs - aber die weitergehenden 
        Modelle sind zunächst aufgegeben worden. Immer wieder blieben die 
        typischen schwierigen Fragen unbeantwortet: Wie gehen wir mit unterschiedlichen 
        Bedürfnissen bei gleichzeitiger unterschiedlicher Leistungsbereitschaft 
        um? Wie bleibt das Vertrauen in das Wirtschaften der anderen in der gemeinsamen 
        Ökonomie erhalten? Wie können wir umgehen mit Kontrollbedüfnissen 
        und Abneigung gegen Kontrolle? 
        Selbstversorgung: in den Kühlschränken und Vorratskammern im 
        Projekt lagert wenig aus eigenem Anbau. Aufstrichbörsen und rotierendes 
        Brotbacken waren jeweils Erscheinungen von kurzer Dauer. Aber wir haben 
        gute Kontakte zu den BiobäuerInnen in der Region. Wir kaufen viel 
        in den eigenen Betrieben ein und halten die Synergie-Effekte, die sich 
        aus vielfältiger Zusammenarbeit ergeben durchaus für eine Form 
        von Selbstversorgung und Existenzsicherung durch unser Miteinander. 
      ... und manches wurde konsequenter
      Für alle Mitarbeitenden im Biber-Kollektiv kommt nach der Probezeit 
        der Einstieg in die GmbH und damit die volle Beteiligung am Betrieb. Das 
        ist nicht mehr freiwillig, sondern verpflichtend - denn die Biber erlebten, 
        dass viele Leute ein Angestelltenverhältnis für bequemer und 
        sicherer hielten und somit die Verantwortung in den Händen weniger 
        zu verbleiben drohte. Durch die Veränderung ist die Kollektividee 
        konsequenter gedacht - und im Alltag der Biber von viel größerer 
        Präsenz. 
        Das Verdener Projekt ist Kontaktadresse gleich mehrerer überregional 
        bekannter politischer Initiativen und Organisationen. Viele von uns verbinden 
        die Arbeit an Alternativstrukturen, wie sie der Grundkonsens sehr ausführlich 
        beschreibt, mit einem politischen Engagement für gesellschaftliche 
        Veränderungen. Dieser Doppelschritt wird von vielen mitgetragen. 
        Wenn z.B. der Castor rollt, packen auch viele Biber ihre Rucksäcke 
        während die Betriebskasse den Widerstand finanziell unterstützt. 
      dokumentiert:
      Der Grundkonsens
      Ein Positions- und Diskussionspapier des VERbunt 
        Stand März 98 
        Vorwort
      Die Niederschrift des Grundkonsenses ist ein Versuch, gemeinsame Ziele, 
        Vorstellungen, Lebens- Arbeits- und Politikstile "rüberzubirngen". 
        Wir verstehen den Grundkonsens als einen Diskussionsprozeß, der 
        nicht abgeschlossen ist - und es vielleicht auch noch lange nicht sein 
        wird. Wir haben zu verschiedenen Punkten dieses Papiers unterschiedliche 
        Ansichten und lange über Formulierungen diskutiert. Dort, wo es keine 
        einzige Lösung gab, haben wir Fußnoten eingefügt. Unsere 
        Bitte an Dich als LeserIn des Grundkonsens: Guck immer auch nach den Fußnoten, 
        was da steht ist wichtig, will ernst genommen werden! 
      GRUNDKONSENS 
        Grundsätzliches zum VERbunt-Projekt
      1. Gleichheit im Sinne von Gleichwertigkeit, Gleichberechtigung und Gleichheit 
        in den Möglichkeiten, materielle Bedürfnisse zu befriedigen, 
        Freiheit und Solidarität, sind für uns, das VERbunt-Projekt, 
        grundlegende Werte des menschlichen Zusammenlebens. Die Gesellschaft muß 
        den Schutz des Individuums in seiner Freiheit und Unversehrtheit und den 
        Schutz der Lebensgrundlagen dieser und zukünftiger Generationen gewährleisten. 
        Das VERbunt-Projekt orientiert sich an der Utopie eines glücklichen, 
        nachhaltigen, zivilen, gerechten, glücklichen und freien Zusammenlebens. 
      Die hier bestehende Gesellschaft gewährleistet dies nicht. Vielmehr 
        werden diese Grundlagen durch die Praxis einer kapitalistisch, rassistisch 
        und partriarchal deformierten Gesellschaftsform angegriffen. In einer 
        Zeit, in der die hier bestehende Gesellschaft die Möglichkeit hat 
        und nutzt, sich selbst und andere zu zerstören, will das VERbunt-Projekt 
        in der Kleinstadt Verden als Experiment Entwürfe entwickeln, wie 
        ein menschengemäßes Leben aussehen kann, das unserer Utopie 
        nahekommt und der Zerstörung Einhalt gebietet. Dies sehen wir als 
        nur eines von vielen Experimenten mit ähnlichen Grundwerten. 
      2. Das VERbunt-Projekt in Verden soll ein lebendiges Netzwerk von Einzelpersonen, 
        WGs, Kommunen, betrieben und Initiativen sein, das mit der Zeit herrschende 
        gesellschaftliche und staatliche Strukturen umfassend durch selbstorganisierte, 
        unseren Werten entsprechenden Einrichtungen ersetzt und eine vielfältige 
        Lebenskultur entwickelt. 
      Die politische Notwendigkeit der VERbunt-Idee sehen wir in folgenden 
        Aspekten begründet:  
        Um eine dauerhafte politische und persönliche Radikalität zu 
        bewahren, ist ein struktureller Rahmen notwendig. Dieser Rahmen beinhaltet 
        ein soziales Umfeld, ökologisch und sozial verträgliche Arbeit 
        und günstigen Wohnraum. Die notwendigen Veränderungen werden 
        in unseren Augen derzeit weder durch Reformen des Bestehenden noch durch 
        revolutionäre Umwälzung zu erreichen sein. Deshalb beruht das 
        VERbunt-Konzept drauf, schon jetzt radikale Alternativen zum bestehenden 
        System zu leben. 
      Lebenskultur
      1. Das VERbunt-Projekt hat den Aufbau und die Entwicklung einer Lebenskultur 
        glücklichen, guten und ökologischen Lebens zum Ziel. Gleichzeitig 
        soll sie unsere Kräfte bündeln, um die Zwänge und Grenzen 
        der hiesigen Verhältnisse wie auch die Gewaltverhältnisse anderswo 
        zu verändern. 
        Dieser Wunsch nach einem guten Leben ist kaum einzeln zu verwirklichen, 
        sondern bedarf der Kooperation Vieler und einer Kultur des Zusammenlebens. 
      2. Für uns im Verden-Projekt ist besonders wichtig: 
        - fortwährende Auseinandersetzung, gemeinsame Entwicklung und Engagement 
        - ein möglichst herrschaftsfreier Umgang zwischen  
        Menschen 
        - ein ökologischer Lebensstil, der Achtung vor der Natur und allen 
        Lebewesen umfaßt 
        - ein liebevolles Miteinander, gegenseitige Wahrnehmung, Achtung, Akzeptanz 
        und fördernde Kritik 
        - Förderung der individuellen freien Entfaltung 
        - Förderung von Kunst, Kultur und Kreativität 
        - Förderung von politischem Engagement 
        - Freiraum für Spiritualität 
        - selbstbestimmtes Arbeiten 
        - Zusammenarbeit, Solidarität und gegenseitige Hilfe 
        - verschiedene Formen des Zusammenlebens 
        - gemeinsames Lernen und Weiterentwickeln 
        - Kooperation mit Menschen und Gruppen außerhalb des Projektes 
        - eine Ökonomie, die mit den Inhalten unserer Lebenskultur in Einklang 
        steht 
        - Freiraum für Ruhe, Besinnung, Müßiggang 
        - Freiraum für Spiel, Spaß und Freude 
        - selbstbestimmte Sexualität 
      Politisches Selbstverständnis
       
      Der VERbunt ist ein politisches Projekt. Wir wollen den bestehenden gesellschaftlichen 
        Strukturen unsere Unterstützung entziehen und Alternativen schaffen, 
        die zu deren Überwindung beitragen. 
        Insbesondere wollen wir Alternativen schafen zu Strukturen, 
        - die auf wirtschaftlicher Ungleichheit basieren, sie ausnutzen und fördern 
        - die die patriarchalen Gesellschaftsformen unterstützen und/oder 
        tolerieren. (**) 
        - die Menschen (insbesondere "Nichtdeutsche", "Behinderte", 
        Jugendliche, Alter und Homosexuelle) ausgrenzen und benachteiligen. 
        - die andere Länder ausbeuten 
        - die Kulturen anderer Länder (insbes. Länder des Südens) 
        keine Achtung entgegenbringen und sie weiter zerstören 
        - deren Konfliktlösungsmechanismen auf (Waffen)gewalt und Befehl 
        und Gehorsam setzen 
        - die auf die Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen 
        sowie die anderer Lebewesen hinauslaufen 
        - in denen Entscheidungen zentral, bei Übereinstimmung von Minderheiten 
        oder ohne umfassende Beteiligung der Betroffenen getroffen werden. 
        - die bei Menschen Bedürfnisse konstruieren, die zu zwanghaften Verhaltensweisen 
        führen (z.B. Süchte, Gewalt, Unterwerfung unter Schönheitsideale) 
      (** Sind Männer und Frauen gleich? Eine Position dazu ist: Ungleichheit 
        der Geschlechter sozial und biologisch ist Realität, mit der umgegangen 
        werden muß, sonst besteht die Gefahr einer Herrschaft durch Wegdefinieren 
        von Unterschieden. Es kommt darauf an, die Differenz von einer Hierarchisierung 
        zu befreien. Eine zweite Position ist: Geschlechterdualität ist eine 
        sozial konstruierte Realität, die langfristig dekonstruiert werden 
        sollte. Dennoch halten wir gängige feministische Forderungen wie 
        z.B. Auseinandersetzung mit unseren ansozialisierten Rollen in "geschlechts"getrennten 
        Gruppen für sinnvoll.) 
      Ziele
       
      Die Menschen des VERbunts wollen sich innerhalb und außerhalb des 
        Projekts einsetzen für: 
        - ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Frauen und Männern (.z.B. 
        durch Schaffung von Frauenräumen/Männerräumen) 
        - ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen untereinander (z.B. 
        durch Schaffung von "behinderten"-gerechten Einrichtungen, Zusammenarbeit 
        mit MigrantInnen...) 
        - einen nachhaltigen, das Leben achtenden Umgang mit der Natur (soweit 
        möglich Handeln nach ökologischen Grundsätzen - z.B. Konsum 
        biologischer Lebensmittel und sonstiger Produkte und Dienstleistungen) 
        - Kollektivierung und Umverteilung von ungleich verteiltem Kapital 
        - Schaffung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung. Für uns bedeutet 
        das Einschränkung des Konsums von endlichen Ressourcen, Konsum von 
        Produkten aus fairem Handel, evtl. PartnerInnenschaften mit politischen 
        Projekten in "weniger mächtigen" Ländern.  
        - dezentrale Strukturen, die Machtkonzentration verhindern. 
        - gleichberechtigte Entscheidung der Betroffenen durch das Konsensprinzip 
        - eine eigenständige Regionalentwicklung. 
       
      Mittel des politischen Handelns
       
      Zur Veränderung der gesellschaflichen Realität und im Sinne 
        oben genannter Ziele ist politsches Handeln für uns ein notwendiges 
        Mittel. Dabei dürfen die Mittel bei den derzeitigen gesellschaftlichen 
        Verhältnissen nicht im Widerspruch zu den zu erreichenden Zielen 
        stehen. Unser politisches Handeln beruht auf folgenden Grundsätzen: 
      1. Herrschaftsfreiheit 
        In der Zusammenarbeit untereinander und mit anderen Menschen und Organisationen 
        streben wir Herrschaftsfreiheit an. Das bedeutet zum einen so weit wie 
        möglich Anwendung des Konsensprinzips bei Entscheidungen. Zum anderen 
        heißt das für uns sowohl Auseinandersetzung mit als auch gegebenenfalls 
        Überwindung von Rollenveralten (z.B. durch Arbeiten in getrenntgeschlechtlichen 
        Gruppen) (***) 
      2. Gewaltfreiheit 
        Für unser politisches Handeln berufen wir uns auf Prinzipien der 
        Gewaltfreiheit. Dies schließt Formen des Zivilen Ungehorsams ein, 
        so daß wir dazu bereit sind, Gesetze zu übertreten, um gegen 
        besonders illegitime Handlungen zu protestieren oder sie zu unterbinden. 
      3. Persönliche Veränderung 
        Eine umfassende gesellschaftliche Veränderung erfordert neben der 
        Neuentwicklung alternativer Strukturen (in den Bereichen Ökonomie, 
        Politik, Kultur) auch Veränderung auf persönlicher Ebene. Das 
        eine ist ohne das andere nicht denkbar. 
      4. Zusammenarbeit mit anderen politischen Gruppen 
        Um breite Gesellschaftsveränderung zu erreichen, ist uns Vernetzung 
        mit anderen Gruppen, die ähnliche politische Ziele verfolgen, wichtig. 
      (***: Das Wort "gegebenenfalls" ist umstritten. Die Überwindung 
        von Rollenverhalten ist eine drängende Aufgabe, aber nicht alle Rollen 
        sind per se schlecht. Überwunden werden müssen sie nur, wenn 
        sie zu Leiden oder Schaden führen. Wenn alle Beteiligten mit den 
        Rollen zufrieden sind, können sie bestehen bleiben. Es soll kein 
        Druck aufgebaut werden, wenn man gut mit Rollen fährt) 
       
      Demokratische Strukturen
      Demokratie 
        Das VERbunt-Projekt ist nach demokratischen Prinzipien organisiert. Entscheidungen 
        werden von denen gemeinsam getroffen, die es betrifft. Gemeinsame Angelegenheiten 
        werden basisdemokratisch entschieden, z.B. durch ein Rätesystem 
      Dezentralität 
        Die Struktur von VERbunt ist dezentral. Die Funktionen des gemeinsamen 
        Delegiertenrates werden so klein wie möglich gehalten. Dies verhindert 
        Machtkonzentration auf einen zentralen Bereich, führt zu Überschaubarkeit 
        und Stabilität in den Einzelbereichen. 
      Selbstverwaltung 
        Die Einzelbereiche, die das Gesamtprojekt ausmachen, sind selbstverwaltet 
        Es gibt keine formellen Hierarchien. Entscheidungen, die alle betreffen, 
        werden nicht von Einzelnen, sondern von der jeweiligen Gruppe in Orientierung 
        an das Konsensprinzip getroffen. Die gestaltende Beteiligung an gemeinschaftlichen 
        Prozessen im VERbunt erwächst aus der freien Verantwortung des Individuums. 
        Von den einzelnen Mitgliedern des VERbunt wird bei der Gestaltung des 
        Projektes der Wille zur Auseinandersetzung, zum Einbringen der eigenen 
        Interessen und zur Wertschätzung kollektiver Interessen erwartet. 
      Meinungsbildung 
        Wir achten auf eine Kultur der Entscheidungsfindung, die die Meinungsbildung 
        und -artikulation jedes und jeder einzelnen fördert. 
       
      Ökonomie
       
      Ökonomie dient dem Menschen, nicht umgekehrt. 
      Selbstbestimmt arbeiten 
        Wir wollen in unseren Einrichtungen/Betrieben selbstbestimmt arbeiten. 
        D.h. für uns: 
        1. Betriebe sollen nach genossenschaftlichen Prinzipien organisiert sein, 
        oder in diese Form überführt werden. Das heißt: 
        - ein Mitglied hat eine Stimme - unabhängig von der Kapitaleinlage 
        - gleiche Einflußmöglichkeit aller Mitglieder auf die Politik 
        des Betriebes 
        - Kapitaleinlage berechtigt nicht zur Gewinnbeteiligung. 
        - Recht auf Mitgliedschaft für alle umfangreich Mitarbeitenden nach 
        einer Probezeit (****). 
        - Das Recht auf Mitgliedschaft darf nicht durch die Höhe einer Kapitalanlage 
        eingeschränkt werden. 
      2. Betriebe sollen überschaubar und transparent organisiert sein, 
        um die Selbstbestimmung zu gewährleisten. 
      (****: Diskutierte Variante: "Alle umfangreich Mitarbeitenden sollen 
        nach einer Probezeit Mitglieder werden. Der Status der Lohnabhängigkeit 
        mit verhältnismäßig wenig Verantwortung ist ein starkes 
        Muster, auf dem die herrschenden entfremdeten Organisationstrukturen zu 
        einem großen Teil fußen.") 
      Alle Einrichtungen/Betriebe streben eine möglichst ökologische 
        und sozial verträgliche Wirtschaftsweise an 
      Assoziatives und kooperatives Wirtschaften 
        KundInnen und andere vom Handeln der Einrichtung und des Betriebes Betroffne 
        werden so weit wie möglich an Entscheidungen beteiligt. D.h. z.B. 
        KundInnenvertreterIn im Unternehmen. 
        Die Einrichtungen/Betriebe innerhalb des VERbunts kooperieren miteinander. 
       
      D.h.  
        - Abstimmung der Tätigkeiten aufeinander 
        - keine Konkurrenz 
        - gegenseitige Unterstützung (Kapital, Wissen, Arbeit, Warenbezug, 
        Konditionen...) 
        - Aufbau von gemeinsamer Infrastruktur 
      Wirtschaftliche Transparenz 
        Wir streben die Offenlegung der Finanzen aller Projektmitglieder, Betriebe 
        und Einrichtungen im VERbunt an. 
        Einkommen und Besitz werden normalerweise als Teil der Privatsphäre 
        betrachtet, obwohl sie mit illegitimer Macht einhergehen. Die Offenlegung 
        ermöglicht die Reflexion dieser Verhältnisse. 
      Koordination über Netzwerkstrukturen 
        Zur Koordination unserer internen ökonomischen Aktivitäten streben 
        wir an, Marktmechanismen mehr und mehr zurückzudrängen. Durch 
        Ausweitung informeller Ökonomie und teilgeschlossener Wirtschaftskreisläufe 
        im Projekt wollen wir Arbeitsbereiche schaffen, in denen Marktzwänge 
        nur noch stark abgeschwächt herrschen. An die Stelle des Marktes 
        soll Planung in Netzwerkstrukturen treten, die groß genug sind, 
        um leistungsfähig, aber klein genug, um überschaubar zu bleiben. 
      Abschaffung von Privateigentum 
        Die Abschaffung des Privateigentums von Produktionsmitteln gehört 
        für uns zur Utopie einer neuen Gesellschaft. Durch die offene Netzwerkstruktur 
        de VERbunt ist dieses Ziel nur langsam mit vielen erreichbar. 
      Selbstversorgung 
        Im Rahmen des VERbunt-Projektes streben wir eine weitreichende Selbstversorgung 
        an. 
      Soziale Umverteilung 
        Um Eigentum und Kapital sozial umzuverteilen, haben wir einen Projektfonds, 
        einen sozialen Umverteilungsfonds, eine Güter-Tauschbörse und 
        einen Free-Shop eingerichtet. 
        Weitere gemeinsame Ökonomien sollen entstehen und nach und nach haushaltsübergreifend 
        zusammenwachsen. 
        Eine finanzielle Grundsicherung soll immer für alle entsprechend 
        ihrer Bedürfnisse gewährleistet sein. 
      Gemeinsame Ökonomie 
        Durch die Einrichtung von gemeinsamen Ökonomien wollen wir formelle 
        und informelle Arbeit gleichstellen, Kapital gemeinsam verwalten und neutralisieren 
        und allen Mitgliedern gleiche materielle Lebensgrundlagen sichern. Die 
        gemeinsamen Ökonomien sollen haushaltsübergreifend zusammenwachsen. 
        Über den VERbunt Kapitalfonds wollen wir unser Kapital gemeinsam 
        verwalten und es Projekten im VERbunt-Umfeld zur Verfügung stellen 
        (*****) 
      (***** Es sollen Themen Entlohnung, Menschen mit Kindern (Extragehalt), 
        Einkommensgrenzen (Grundsicherung) mit aufgenommen werden.) 
       
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